Zwei Reisen und zwei Feste – Ein ereignisreicher Oktober

Dieser Monat begann schon gleich richtig ereignisreich: Am 2. Oktober machten Fieke und ich uns auf unsere erste Reise in Tansania nach Dar es Salaam, wo wir ja eigentlich schon unsere Einführungswoche verbracht haben. Aber wir nahmen die Einladung zur Deutschen Einheitsfeier der Botschaft zum Anlass, um unsere Freunde aus Dar es Salaam und Arusha, mit denen wir uns ein Hostelzimmer teilten, zu treffen. Neben der super fancy Botschaftsfeier, wo nicht nur ein aufstrebender tansanischer Popstar, sondern auch der Botschafter sein musikalisches Talent bewies, verbrachten wir einen italienischen Filmabend mit Pizza und Wein beim Goethe Institut, einen Tag am Strand (das Meer vermisse ich in Dodoma sehr) und erkundeten die Großstadt. Unser Hostel lag im indischen Viertel Kisutu, das echt nett und zum Essen gehen super ist. Ich habe es sehr genossen, die anderen wiederzusehen und sich auszutauschen und es wurden auch schon gleich die nächsten Reisepläne für das kommende Wochenende geschmiedet:

Die Freiwilligen in Arusha und Mwanza arbeiten bei Zweigstellen derselben Organisation und diese veranstaltete ein Event für erneuerbare Energien in Singida, einer Kleinstadt nicht weit von Dodoma. Unser Vorhaben dort auch hinzugehen geriet kurz ins Wanken, als Fieke direkt nach unserer Rückkehr aus Dar es Salaam mit Fieber flach lag, doch nachdem der Malaria-Test beim Krankenhaus zum Glück negativ ausfiel und es ihr nach zwei Tagen auch wieder besser ging, kauften wir gleich unsere nächsten Bustickets. Singida ist eine kleine, aber nette Stadt mit zwei Salzseen. An einem der beiden gingen wir spazieren und kletterten auf einen Felsen. Wir waren nur zu viert statt zu sechst, weil unsere Freunde aus Arusha spontan doch nicht kommen konnten, aber wir hatten es trotzdem sehr schön und es ist immer toll etwas mehr von Tansania kennenzulernen.
Fieke wurde in der Woche darauf leider gleich wieder krank und verpasste so auch meinen Geburtstag, der trotzdem sehr schön war. Meine Gastschwester Glory kam mit einem Geburtstagskuchen für mich zum Büro – eine riesen Überraschung! Meine Kollegen haben dann für mich gesungen und ich habe jeden mit einem Stück Geburtstagskuchen gefüttert, wie es tansanische Geburtstagstradition ist. Abends mit meiner Familie haben wir dann gemeinsam Chipsi, selbstgemachte Pommes, gemacht und es gab Cupcakes mit meinem Namen in der kreativen Schreibweise „Gyuda“ beschriftet, damit ich auch Kuchen an meine Familie verfüttern konnte.
Am Wochenende besuchten Fieke und ich unsere Kollegin Eliza, die nun leider unsere Organisation verlassen hat, um mit ihr geröstete Erdnüsse zu machen. Es hat super viel Spaß gemacht und war das erste Mal, dass wir in der Freizeit etwas mit einem nicht-Familienmitglied gemacht haben.
Bei der Arbeit sind wir etwas weniger mit ins Field gefahren, also zu betroffenen Familien oder Treffen mit Sozialarbeitern des Projekts. Dafür konnten wir öfters helfen, Akten zu kontrollieren oder neu anzulegen. Und an einem Tag haben wir eine Berufsschule besucht, weil durch das Projekt auch einige betroffene Jugendliche bei ihrer Berufsausbildung unterstützt werden. Es war sehr spannend, die verschiedenen Werkstätte und sogar eine Schlachterei und ein an die Berufsschule angegliedertes Hotel mit Gastroküche besichtigen zu können. Außerdem fand vom 22. bis zum 26.10 die Civil Society Organisations Week in Dodoma statt. Auf einem großen Messegelände stellten sich viele Organisationen vor und in einem großen Saal wurden interessante Reden und Vorträge gehalten. Ich fand es sehr beeindruckend, zu sehen, wie viele verschiedene Organisationen sich in vielen unterschiedlichen Bereichen für die Menschen in Tansania einsetzen.
Ein weiteres Highlight wartete am Ende des Monats auf uns: Unsere Kollegin Upendo heiratete und in Tansania findet vor der Hochzeit immer noch eine sogenannte Send-off Party statt, bei der die Braut sozusagen von ihrer Familie verabschiedet wird. Und zu Upendos Send-off waren wir eingeladen. Es fand in einem großen, üppig geschmückten Festsaal statt und es wurde viel getanzt, Reden gehalten, Geschenke überreicht und gegessen. Es hat super viel Spaß gemacht dort mit unseren Kollegen zu tanzen.
Und so ging dieser ereignisreiche Oktober, in dem es hier immer wärmer wurde, während in Deutschland voll die Herbststimmung herrscht, auch schon vorüber.
Diesen Monat habe ich das Gefühl bekommen endlich in meinem Leben hier angekommen zu sein und habe für mich bemerkt, dass man sehr viel mit der richtigen positiven Einstellung und indem man sich viele schöne Dinge vornimmt, beeinflussen kann.

 

Meine Freundinnen Imme und Lea, der Gastbruder eines Freundes Olli und ich auf der Botschaftsfeier
Meine Freundinnen Imme und Lea, der Gastbruder eines Freundes Olli und ich auf der Botschaftsfeier
Am Salzsee in Singida
Am Salzsee in Singida
Ich füttere eine Kollegin mit einem Stück Geburtstagskuchen
Ich füttere eine Kollegin mit einem Stück Geburtstagskuchen
Zu Besuch beim Stand der UNA Tanzania bei der Civil Society Organisations Week
Zu Besuch beim Stand der UNA Tanzania bei der Civil Society Organisations Week
So schön sah der Festsaal bei dem Send-Off von unserer Kollegin Upendo aus
So schön sah der Festsaal bei dem Send-Off von unserer Kollegin Upendo aus

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