Das Abenteuer Tansania begann am 15. August 2018 als die meisten meiner Mitfreiwilligen und ich uns im Hamburger
Flughafen von unseren Familien verabschiedeten und durch die Sicherheitskontrolle geschleust wurden – ein komisches Gefühl seine Liebsten für eine so lange Zeit nicht sehen zu werden.
Die Flüge vergingen sehr schnell. Nach neun Stunden Flug trafen wir in Dubai auf die weiteren Mitfreiwilligen, die von Frankfurt oder Düsseldorf aus geflogen waren. Weitere sechs Stunden später
landeten wir auch schon in der Fünfmillionen-Metropole am indischen Ozean Dar Es Salaam, der größten Stadt Tansanias, die uns mit typisch heißen Temperaturen begrüßte. Hier würden wir die nächste
Woche zur Einführung in unser Freiwilligenjahr zusammen verbringen. Am Flughafen empfingen uns Taalke, eine ehemalige DTP-Freiwillige, und Aziza, unsere Mentorin von TYC, die die Einführungswoche
leiteten. Auf der ersten aufregenden Fahrt mit einem Daladala (ein Kleinbus, saugte ich die ersten Eindrücke auf: die vielen bunten, lauten Märkte,
die fremden Gerüche, die vielen Motorräder („Pikipikis“ oder „Bodabodas“), das geschäftige Treiben auf den Straßen – ich war super aufgeregt und gespannt darauf, was mich hier wohl alles erwarten
würde und froh endlich da zu sein. Dann kamen wir bei unserer Unterkunft, dem Msimbazi-Center, einem von Franziskaner-Mönchen geleitetes Gästehaus auf einem hübschen ummauerten Gelände mit unter
Anderem einer kleinen Kirche und Unterrichtsräumen, an. Wenig verwunderlich schliefen wir in dieser ersten Nacht alle sehr gut.
Die nächsten drei Tage kam vormittags Mwalimu (Lehrer) Moussa zu uns, um uns zu helfen, unseren Grundstock an Kiswahili-Kenntnissen vom Sprachkurs aufzufrischen und zu erweitern. Es war wirklich
super hilfreich, da der Unterricht sehr realitätsbezogen war. So spielten wir verschiedene Situationen in der Gastfamilie, oder im Daladala nach. In den ersten Tagen machten wir außerdem
praktische Besorgungen in der Stadt und besuchten ein Freilichtmuseum, wo mitten in der Stadt Häuser in traditionellen Bauweisen von einigen der vielen unterschiedlichen Stämme Tansania
nachgebaut wurden. Es war sehr beeindruckend die kulturelle Vielfalt dieses Landes vor Augen geführt zu bekommen. Besonders gut hat mir der Abend beim Nafasi Art Space gefallen, einem Zentrum für
Künstler, wo eine Benefizveranstaltung mit Musikern, Akrobaten, Kunst, Essen und Getränken zur Unterstützung von krebskranken Kindern veranstaltet wurde. Hier hatte ich das erste Mal das Gefühl,
etwas am öffentlichen Leben der Tansanier teilhaben zu können.
Ein Highlight war der Tag, den wir komplett an einem wunderschönen Strand verbrachten, wo wir die willkommene Abkühlung im Meer genossen.
Außerdem besuchten wir die deutsche Botschaft, wo wir ein Gespräch mit der Kulturbeauftragten hatten, das Büro unserer tansanischen Partnerorganisation TYC und Mobisol, eine Firma, die
Solarsysteme für Privathaushaushalte verkaufen. Mit dieser Thematik werden einige meiner Mitfreiwilligen bei ihrer Arbeit auch direkt etwas zu tun haben.
Aufregend war der Tag der Stadtralley - das erste Mal erkundeten wir allein in Kleingruppen die Stadt und versuchten unsere Brocken Kiswahili zu nutzen. Glücklicherweise saßen beim Abendessen
nach der Ralley gleich viele Menschen am Tisch, wie beim Frühstück.
Und dann war auch schon der letzte Tag angebrochen, an dem wir unsere Chefin kennenlernten, die extra aus Dodoma angereist war um uns abzuholen.
Diese erste Woche verging super schnell und bei mir kam durch die Gruppe Mitfreiwilliger, mit denen ich mich super verstehe, eher Klassenfahrtfeeling auf, als das ich realisieren konnte, jetzt
ein Jahr in diesem Land zu leben. Also wurde es Zeit, dass meine Mitfreiwillige Fieke und ich diese Schutzzone verließen, um in unsere neue Heimat Dodoma aufzubrechen.
Eine der ersten Fahrten mit einem unüblich leeren Daladala
Drei Vormittage verbrachten wir mit Sprachunterricht bei Mwalimu Moussa.
Leckeres Essem beim Nafasi Art Space
Das offizielle Foto bei unserem Besuch der deutschen Botschaft
Beim Dorfmuseum: der Kontrast zwischen Tradition und Moderne
Der paradiesische Strand
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