Um von meinem Freiwilligenjahr zu berichten, werde ich kurz die Vorgeschichte dazu erzählen, also was alles passierte,
bevor ich überhaupt ausreisen konnte.
Dafür muss ich fast ein Jahr zurückgreifen: Im Oktober 2017 schickte mir eine gute Freundin den Link zu der Ausschreibung der Deutsch-Tansanischen Partnerschaft (DTP) für ein weltwärts-Jahr in
Tansania. Ich wusste schon lange, dass ich nach der Schule erst einmal für ein Freiwilligenjahr ins Ausland gehen wollte und besonders der Schwerpunkt Klimaschutz bei der DTP sprach mich an. Also
reichte ich meine Bewerbung ein und nach kurzer Zeit wurde ich zum Auswahltag am ersten Dezemberwochenende nach Hamburg eingeladen. Ich war sehr aufgeregt, weil es für mich das erste Mal war, ein
solches Bewerbungsverfahren zu durchlaufen. Doch zum Glück verlief der Tag sehr locker: In einer Gruppe von knapp 20 Bewerbern lösten wir spielerische Gruppenaufgaben, aßen Mittag und hatten zu
guter Letzt je zu zweit ein Interview mit Tanja, der Geschäftsführerin der DTP und Koordinatorin unseres weltwärts-Programms, einem ehemaligen Freiwilligen und einer tansanischen Freiwilligen,
die gerade ein Jahr mit dem weltwärts Süd-Nord Programms der DTP in Deutschland verbrachte. Dann war dieser spannende Tag auch schon vorbei und als noch am selben Abend meine Zusage per Telefon
kam, war ich überglücklich.
Die kommenden Monate war ich in meinen Gedanken dann mehr bei dem nahenden Abitur, als bei meinem Jahr in Tansania, das mir noch so fern schien. Doch ich beschäftigte mich mit Fundraising. Denn
die 25% der Kosten für das Jahr, die nicht von dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) getragen werden, sollen bestenfalls durch Spenden erbracht werden –
auch um Aufmerksamkeit für die Projekte zu erregen.
Im Juni, als das Abitur schon fast geschafft war, lernte ich bei der 20 jährigen Jubiläumsfeier der DTP viele Ehemalige und auch Fieke kennen, meine Mitfreiwillige mit der ich ein Jahr zusammen
in der selben Organisation in Dodoma arbeiten würde. Hier merkte ich nochmal, dass ich mich bei der DTP als Organisation sehr wohl fühle, denn wir Neulinge wurden gleich sehr offen
empfangen.
Anfang Juli lernte ich dann auch die restlichen Mitfreiwilligen kennen. Eine Woche lang machten wir in einem Seminarhaus in einem kleinen Dorf in der Nähe von Göttingen einen Kiswahili
Sprachkurs, der super von zwei ehemaligen DTP-Freiwilligen geleitet wurde. Neben dem Kiswahili Pauken wuchs die Gruppe schon dort schnell zusammen.
Und so freuten wir uns alle, als wir uns nur zwei Wochen später bei Artefact in Glücksburg, also in meiner Heimatregion, für das zehntägige Vorbereitungsseminar mit Tanja wieder trafen. Diese
Tage waren gefüllt mit Unterrichtsblöcken über Kulturkontakt und erneuerbaren Energien, Referaten von uns Freiwilligen zu den unterschiedlichsten Themen Entwicklungspolitik, oder Tansania
betreffend und praktischen Tipps und organisatorische Planung für unser Jahr. Freie Zeit füllten wir mit schönen Abenden am Strand, dem einen oder anderen Tischtennisturnier und am freien Tag
machten einige sogar eine Fahrradtour. Tollerweise besuchten uns auch drei Freiwillige aus unserem Vorgängerjahrgang, die ganz frisch aus Tansania direkt vom Hamburger Flughafen zu uns kamen und
die letzten beiden Tage mit uns gestalteten. Sie hatten natürlich sehr viel zu erzählen und die Vorfreude stieg und stieg.
Am Abreisetag war es dann komisch zum Abschied zu sagen: „Macht’s gut, wir sehen uns in zehn Tagen in Dubai!“
der sprachkurs
Unsere Gruppe vom Sprachkurs. Neben meinen Mitfreiwilligen war auch ein DTP-Freiwilliger vom Lehramtsprogramm, Freiwillige von anderen Organisationen und eine Studentin, die ein Praktikum in Tansania macht, dabei.
Beim Sprachkurs wurde fleißig gelernt
Das vorberitungsseminar
Klaus brachte uns technisches Grundwissen über Solarenergie bei.
Ein Spiel der berüchtigten Tischtennis-Turniere
Die frisch angereisten ehemaligen Freiwilligen zeigten uns wie wir unsere Wäsche mit der Hand waschen.
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